Rauke oder Rucola ist eine Salatpflanze mit viel Senfölen, die sind zwar gesund, aber nicht alle mögen den etwas scharfen, pfeffrigen Geschmack der Blätter, die oft einen leicht bitteren Abgang haben.
Senfrauke, wie die Pflanze früher genannt wurde, finden sich in vielen allen alten Kräuterbüchern ab dem Mittelalter, dort finden sich Einträge unter den Namen Senfkohl, Würzrauke, Doppelsame oder Eruca Sativa. Das Kraut gilt als anregend, blutreinigend und tonisch. Es wird ihm auch eine aphrodisische Wirkung nachgesagt. Vielleicht liegt darin ja der Grund, dass das Kraut nach dem Mittelalter in unserer Gegend nicht mehr als Lebensmittel verwendet wurde.
Die würzigen Salatkräuter gerieten in Vergessenheit bis sie vor etwa 20 Jahren über die italienische Küche und über die USA wieder den Weg in unsere Salatschüsseln fanden.
Wer den Geschmack des Rucola pur nicht besonders mag, soll mal versuchen, die Rucolablätter nur als Würzung, also in kleinen Mengen, einem gemischten Salat beizugeben. Mit einer guten Salatsauce wird so aus einem eher faden Salätchen eine feine Kräuterdelikatesse.
Ein etwas anderes Pesto
Aus Rucola kann man aber auch eine wunderbare Pestosauce herstellen, im Pesto schmeckt Arugula, wie das Kraut auch genannt wird, etwas milder.
Ein Pesto ist eine gemörserte Sauce, die in der Regel aus Basilikum, Pinienkernen, Pecorino und Olivenöl hergestellt wird, und die aus der Gegend rund um Genua kommt.
Trofie al Pesto sind eine wunderbare Spezialität, die ich sehr mag.
Wer aber wie ich mehr Rucola als Basilikum im Garten hat, soll doch mal dieses Rezept ausprobieren, die Herstellung dauert nur 10 Minuten, dazu reicht die Zeit, in der die Pasta kocht. Wer einen Nutribullet oder einen Mixer hat, kann sich das mühsame Mörsern sparen.
Rucola Pesto
1 grosse Handvoll gut gewaschene Rucolablätter
160 gr. griechisches Joghurt (oder Schafjoghurt) nature. (Das mildert die Schärfe)
3-4 EL Olivenöl
60 gr geschälte Pistazienkerne
Die Schale einer halben Salzzitrone (oder etwas geriebene Biozitronenschale)
Salz
Schwarzer Pfeffer
So geht es:
Rucolablätter waschen und in kleine Stücke zerschneiden. Zusammen mit dem Yoghurt, dem Olivenöl und den Pistazienkernen, der Zitrone und dem Salz und dem Pfeffer in ein Mixergefäss oder in den Nutribullet geben.
Alles gut mixen bis eine schöne hellgrüne Paste entsteht
Abschmecken und fertig
So kann man Rucola Pesto verwenden
Das Pesto eignet sich als Dip für Gemüse, als Sauce zu grünen Spargeln, oder natürlich als Pesto für Pasta.
Dazu Trofie, Linguine oder Spaghetti verwenden, drei Esslöffel der Sauce für zwei Personen in eine Schale geben, geriebener Pecorino oder Sbrinz oder Parmesan dazu geben und 1 -2 EL Kochwasser von der Pasta. Nachdem die Pasta fertig gekocht ist, Wasser ableeren und Sauce drüber geben, 3 Min stehen lassen und geniessen.
Das fertige Pesto kann ca. 1 Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Oben: Eine Portion Linguine mit ganz viel Rucolapesto aber ohne Käse
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