Wenn wir hier von Bohnen reden, meinen wir die harten meist getrockneten Dinger, die man lange einweichen muss.
Bohnen gehören zu den ältesten Lebensmitteln. Bereits vor 6000 Jahren waren sie in Südamerika verbreitet, die Inkas hatten eine ganze Reihe von Sorten gezüchtet. Bohnen enthalten viel Eiweiss, Stärke, Ballaststoffe und Mineralien, sie eignen sich bestens für eine fleischarme oder fleischlose Ernährung. Bringen aber auch sonst Abwechslung in den Speiseplan.
Im 17. Jahrhundert kamen die Bohnen mit den Kartoffeln und dem Mais nach Europa und haben seither unsere Küchen stark geprägt. In meinem alten Kochbuch der Löfflerin (Ökonomisches Handbuch für Frauenzimmer aus dem Jahr 1806) werden die Bohnen als erstes in der Rubrik Gemüse behandelt. Das verrät ihren damals hohen Stellenwert.
Bohnen wieder entdecken
Interessanterweise sind getrocknete Bohnen in den letzten Jahren aus unseren Kochtöpfen weitgehend verschwunden.
Noch in meiner Jugendzeit wurde in den meisten italienischen Restaurants der gemischte Salat mit Borlotti-Bohnen serviert. Das ist eine nussig schmeckenden rötlich gemusterte Bohnensorte, die mit der einfachen Salatsauce aus Weinessig und Olivenöl bestens harmonierte. Heute sind auch diese Bohnen von unseren Tellern verschwunden.
Das ist schade.
Bohnen sind eine Neuentdeckung wert! Sogar in den Regalen der Grossverteiler stehen heute verschiedene getrocknete Bohnensorten. Neben den Borlottibohnen sind besonders die Feuerbohnen oder Käferbohnen zu empfehlen. Es sind hübsch schwarz-violett gesprenkelte Bohnen, die man vor dem Kochen 12 Stunden einweichen sollte. Dann müssen sie zwei Stunden lang gekocht werden. Erst dann entwickeln sie ihr rundes, tief befriedigendes nussiges Aroma.
Feuerbohnen (Käferbohnen) sind übrigens auch ein Hingucker im Garten. Ihr Name kommt von der Farbe ihrer Blüten (feuriges Orange), das wunderschön aussieht zu ihrem hellgrünen leicht filzigen und dichtem Blattwerk. Übrigens, die Bohnen, die auch Prunkbohnen genannt werden, können in diesen Tagen in die Erde gesteckt werden. Aus wenigen Samen entsteht im Nu eine zwei bis vier Meter hohe grüne Wand, die mit einer üppigen Blütenpracht erfreut.
Als Einstiegsgericht für die Wiederentdeckung der Bohnen eignet sich im Sommer der Steirische Käferbohnensalat. Ein Rezept finden Sie hier.
Vom Bohnenkraut
Nur Bohnen haben ein eigenes Kraut, eines, das geschmacklich so sehr zu ihnen passt, dass es auch im Handel nur unter dem Namen Bohnenkraut bekannt ist, obwohl es eigentlich Satureja heisst.
Bohnenkraut ist in einer einjährigen Sommerform erhältlich oder als zwei- oder mehrjährige winterharte Pflanze. Ich mag das kältetaugliche Bohnenkraut mit seinen dunklen ledrigen Blättern besonders.
Das Kraut hat einen leicht pfeffrigen Geschmack und es passt wirklich in jedes Bohnengericht, es kann jedoch mehr: Bohnenkraut macht sich auch gut in einem Blattsalat oder in einem Ragout. Knabbern Sie mal daran und überlegen sich, wozu es sonst noch passen könnte. Frisch mag ich es auch auf einem Tomaten-Mozzarellasalat statt Basilikum.
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