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  • Lynn Blattmann

Saftwurzeln


Friedrich Dürrenmatt war eine, Gottlieb Duttweiler auch und sicher auch Matthias Gnädinger: sie alle waren Saftwurzeln. Aber was ist eine Saftwurzel so genau? Es ist eine Bezeichnung für eine eigenwillige Persönlichkeit, etwas unkonventionell, mit kraftvollen Ideen und sehr stabilem Ego. Interessanterweise wird der Begriff nur für Männer gebraucht. Dies kann mit der Form der Wurzel zusammenhängen oder damit, dass man Frauen bisher diese Attribute weniger zugeschrieben hat.

Ich mag Saftwurzeln, wäre natürlich sebst gerne eine, darum habe ich mich gefragt, woher der Ausdruck eigentlich kommt. Das ist gar nicht so einfach, denn interessanterweise kennt auch das Idiotikon den Ausdruck Saftwurzel nicht. Selbst Meyers Converstationslexikon von 1909 muss zu diesem Ausdruck passen. Auch beim Googeln sind die Ergebnisse zum Thema Saftwurzel eher dünn, es werden dann einige Vorschläge geboten zu saftwurzligen Persönlichkeiten, also etwa zu Niklaus Meienberg oder Peter Föhn.


Saftwurzeln: stärkendes Wintergemüse

Obwohl es niemand für nötig befunden hat, dies aufzuschreiben handelt es sich bei den biologischen Saftwurzeln um besonders lagerfägiges Wintergemüse, dem im Volksmund seit Jahrhunderten eine besonders stärkende Kraft zugeschrieben wurde. Zu den Saftwurzeln gehören also Sellerie, Karotten, Rüben, Randen, Pastinaken, Petersilienwurzeln, etc. Sollte sich jetzt jemand wundern, dass so langweilige Gemüsesorten zur Beschreibung von besonders charakterstarken und originellen Persönlichkeiten herbeigezogen werden, dem oder der sei gesagt, dass die besagten Wurzelgemüse eigentlich hervorragend schmecken und für weit mehr gebraucht werden können als nur als Zugabe in Fleischsuppen oder Saucen.

Zum Beispiel der Sellerie, wenn man diese Knolle nicht sonderlich düngt, dann entwickelt sie einen feinen, eleganten Geschmack, der besonders mit Wintergerichten oder Wild schön harmoniert.


Idee: Selleriepurée

Als Beilage zu Geschmortem eignet sich Selleriepurée hervorragend, es ist leichter und hat viel mehr Geschmack als Kartoffelstock.


Zutaten:

1 grosse Sellerieknolle

1 EL Butter

Gemüsebouillon

Muskatnuss

1 mehlig kochende Kartoffel

etwas Halbrahm


Zubereitung:

1. Sellerieknolle waschen und mit Gemüsebürste gut abbürsten, mit einem scharfen Messer die Wurzelansätze und alle Orte, wo sich Erde sammeln könnte ausputzen und wegschneiden.

2. Sellerie in Würfel schneiden, Kartoffel schälen und in Würfel schneiden.

3. Gemüse kochen in etwas Gemüsebouillon.

4. Wenn das Gemüse weich ist, mit Pürierstab pürieren oder mit der Kartoffelstampfe stampfen.

5. Butter zugeben, mit Muskat und etwas Rahm abschmecken


Variante: Für eine schönere Farbe, kann beim Kochen etwas Kurkuma zugegeben werden.


Übrigens: Wir haben in letzter Zeit einige coole kurze Videos zu Themen des Foodblogs publiziert. Sie finden unsere Videos unterhalb den Blogbeiträgen oder auf der VLOG Seite.


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