Die Suppe ist wohl das älteste gekochte Lebensmittel. Sie bildete jahrhundertelang das Grundnahrungsmittel für Millionen.
Die Bezeichnung Suppe kommt aus dem Germanischen und heisst so viel wie eingebrocktes Brot oder breiige Speise. Bis vor hundert Jahren war die Suppe in Europa die verbreitetste Menschennahrung. Die Küchen waren oft einfach eingerichtet, gekocht wurde auf Holzherden oder in offenen Kaminen. Ein Suppentopf, der immer wieder mit neuem Gemüse, Brot, oder einem Stück Knochen oder Fleisch bestückt werden konnte, bildete die Grundlage der Ernährung von Millionen.
Kein Wunder beginnen alle meine Kochbücher aus dem 19. Jahrhundert, mit einem Kapitel über Suppen. Am Anfang ist jeweils die Zubereitung einer Fleischbrühe beschrieben. Diese bildete die Grundlage für alle Suppen.
Erst im 19. Jahrhundert wurde die Suppe in der bürgerlichen Küche in eine Vorspeise verwandelt, die lediglich "den Magen anwärmen" sollte. Noch in meiner Kindheit (60er Jahre) gehörte die Suppe zur Einleitung jedes Mittagessens in der Schweiz.
Suppe für alle
Suppen haben handfeste Vorteile in der Ernährung. Sie können dick und nahrhaft gemacht werden, oder ganz dünn, damit sie sich als Essen für die Kranken eignen.
Ausserdem helfen Suppen bei der Verdauung, da sie wenig Kauarbeit verlangen, was in Zeiten mit schlechter Zahnhygiene gerade für ältere Menschen ein grosser Vorteil war.
Suppen halfen auch beim Brotessen, denn dieses war im Mittelalter meist hart, da es vielfach ohne Hefe oder Sauerteig gebacken wurde. Brot war oft nur aufgeweicht in einer Suppe geniessbar.
Darum erstaunt es nicht, dass sowohl bei den Bauern als auch bei den Arbeitern grosse Suppentöpfe in der Küche standen. Durch die Qualität der Suppe wurde der Wohlstand einer Familie ablesbar.
In schweren Zeiten war sie dünner und wurde mit weniger Fleisch gekocht, in guten Zeiten war sie fetter und fleischreicher.
Da sich Suppe gut strecken lässt, hungerten viele, obwohl sie täglich Suppe assen.
Der Geschmack dieser Suppen muss oft schrecklich gewesen sein, denn warum hätte Maggi sonst mit seiner im Jahr 1900 erfundenen Suppenwürze einen derartigen Siegeszug antreten können?
Wahrscheinlich war die meist nicht so gute Qualität der täglichen Suppe auch ein Grund dafür, dass in früherer Zeit ein derartiger Appetit auf exotische Gewürze bestand. Die Menschen gierten nach schmackhaftem Essen und waren bereit, dafür grosse Gefahren auf sich zu nehmen.
Eine ausführliche Geschichte der Suppe, des Brotes und der Gewürze finden Sie auf diesem Video von Terra X.
In besserer Qualität ist der Film in der der Mediatkek von zdf zu finden.
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