Selbstgemachte Bürli mit urnäscher Bergweizen
Das Bürli gehört zur Ostschweiz wie die gute Bratwurst. Heute wird das Traditionsgebäck wieder mit sehr viel Sorgfalt und in guter handwerklicher Qualität hergestellt, so dass man sich wirklich streiten kann, welche Bürli nun die besten sind.
Bürli ist eine Abkürzung für Brot des Bauern, es ist ein rundes Kleinbrot aus Weizenmehl, das mit ca. 130 gramm ziemlich viel auf die Waage bringt und das zusammen mit einer Bratwurst oder mit einem bunten Salatteller den Hunger wirksam vertreibt.
Ein gutes Bürli hat eine feste, gut ausgebackene Krume, es wird so aufs Blech gelegt, dass mindestens zwei Bürli beim Backen aneinanderstossen. Viele mögen die Bürli besonders wenn sie sehr dunkel sind, also wenn die Kruste fast etwas verbrannt ist. Ich gehöre nicht dazu, wie das Bild meiner Bürli oben zeigt.
Bürli, das Fastfood an Schützen- und Sängerfesten und an Samstagen
Richtig aufgekommen sind die knusprigen Rundbrote im 19. Jahrhundert als die grossen Schützenfeste und Sängerfeste in Mode waren, an diesen Festen trafen sich Tausende, die nicht nur singen oder schiessen wollten, sondern auch essen und trinken.
Neben den Würsten, die damals ihren ersten Höhenflug in Massenverpflegung hinlegten. (Siehe meine Geschichte des Cervelats) trat auch das Bürli zum ersten Mal in richtig grosser Zahl auf den Plan.
Bis heute gehört das Bürli mit der Worscht, wie man bei uns in der Ostschweiz sagt, zum Samstagsritual vieler Familien. Am Samstag Vormittag wird eingekauft und damit man am Samstag zuhause keinen Z'Mittag kochen muss, stehen vor allen Metzgereien und vor vielen Coops und Migros mobile Grillstände, dort werden Bratwürste gebraten und diese werden zusammen mit einem frischen Bürli an die hungrigen Mäuler verkauft.
Bürli selbst gemacht
Um ein gutes Bürli hinzubekommen, braucht es einen mit viel Wasser geführten Teig, wenig Hefe, eine lange Ruhezeit und einen heissen Ofen.
Rezept:
Zutaten:
500 gr Halbweissmehl (oder Weissmehl)
400 ml lauwarmes Wasser
1/2 TL Trockenhefe
1 1/2 TL Salz
So geht es:
1. Zuerst Mehl und Wasser mit einer Kelle oder einem Spachtel in einer Teigschüssel gut mischen.
20 Min ruhen lassen
(Dadurch saugt das Mehl viel Wasser, der Teig bleibt feuchter und das Bürli länger frisch)
2. Salz und Trockenhefe zugeben.
3. Mit nassen Händen in der Teigschüssel ziehen und falten. (5 Min)
20 Min ruhen lassen
4. Mit nassen Händen in der Teigschüssel ziehen und falten (5 Min)
Jetzt sollte der Teig elastisch sein und nicht leicht reissen.
5. Bei Bedarf in 20 Min nochmals wiederholen, ansonsten den Teig zugedeckt an einem warmen Ort 2 Stunden gehen lassen.
6. Den Teig über Nacht oder 6-8 Stunden zugedeckt in den Kühlschrank stellen
7. Teig auf eine bemehlte Fläche ausgiessen, mit den Fingerkuppen oder mit der Teigkarte Portionen abstechen und die runden Portionen nahe beieinander aufs Blech legen
8. Im vorgeheizten Ofen auf 240 bis 260 Grad 25-30 Minuten backen.
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